Das Ziel des ökologischen Landbaus besteht nicht darin, die Errungenschaften der konventionellen Landwirtschaft zu leugnen oder abzulehnen, sondern darin, dort umweltfreundlichere Lösungen zu finden, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Der ökologische Landbau ist ein Bestandteil der modernen landwirtschaftlichen Produktion, des Handels und der Agrarwissenschaft – und stützt sich auf deren neueste Erkenntnisse und Entwicklungen. Ökologischer.
Ökologischer (organischer, biologischer) Landbau bedeutet eine Produktion ohne den Einsatz von Agrochemikalien (Mineraldünger, synthetische Pflanzenschutzmittel, Hormone usw.). Ziel ist es nicht, die positiven Ergebnisse der konventionellen Landwirtschaft zu verwerfen, sondern gezielt bessere ökologische Lösungen zu entwickeln. Der ökologische Landbau ist Teil der zeitgemäßen Landwirtschaft und basiert auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.
Die Grundprinzipien des ökologischen Landbaus umfassen:
a) eine ausgewogene und angepasste Bewirtschaftung hinsichtlich Düngung, Fruchtfolge, Vielfalt und Auswahl von Kulturen, Sorten und Rassen, Bodenbearbeitung sowie Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge. Dabei wird insbesondere die Förderung biologischer Prozesse im Betrieb angestrebt, an denen Mikroorganismen sowie Pflanzen- und Tierwelt beteiligt sind;
b) die Pflege und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit sowie die Förderung seiner biologischen Aktivität, des Gehalts an organischer Substanz und Nährstoffen, die Verbesserung der Bodenstruktur und der Schutz vor Erosion;
c) eine Wirtschaftsweise, die den Einsatz von Agrochemikalien ausschließt oder nur in Ausnahmefällen erlaubt (Mineraldünger, synthetische Pflanzenschutzmittel, Wachstumsregulatoren, Hormone usw.);
d) der Erhalt der biologischen Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten (Bekämpfung der „genetischen Erosion“) sowie der Schutz anderer natürlicher Ressourcen (z. B. Grundwasser) und der landschaftlichen Vielfalt;
e) die Erzeugung qualitativ hochwertiger und damit auch ernährungsphysiologisch wertvoller Lebensmittel;
f) die Sicherstellung eines zufriedenstellenden wirtschaftlichen Erfolgs des Betriebs;
g) die Reduzierung des Energieverbrauchs, insbesondere fossiler Brennstoffe;
h) die Förderung gesunder sozialer Beziehungen zwischen Menschen;
i) die Entwicklung eines Verständnisses für die Natur, ihre Rhythmen und Gesetze;
j) die Schaffung einer neuen, spirituell und ganzheitlich geprägten Beziehung zwischen Mensch und Natur, im Gegensatz zu materialistischen und reduktionistischen Denkweisen.
Der ökologische Landbau ist ein ganzheitliches System der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung mit dem Ziel einer ethisch vertretbaren, ökologisch sauberen, sozial gerechten und wirtschaftlich tragfähigen Produktion.
Grundlagen der ökologischen Produktion:
- Erhalt der Bodenfruchtbarkeit durch betriebseigene Ressourcen wie Leguminosenanbau, Gründüngung, Stallmist, Kompost, Hofpräparate, angepasste Bodenbearbeitung und biologische Unkrautbekämpfung.
Leguminosen hinterlassen 150–300 kg Stickstoff (N) pro Hektar im Boden. Zwischenfrüchte liefern 2–4 t organische Substanz pro Hektar, unterdrücken Unkraut, verbessern die Verwertung von Phosphor und Kalium (z. B. Lupine, Rauke).
Reduzierte Bodenbearbeitung schützt den Humus. Fruchtfolge wird zu einem phytosanitären Instrument – ohne Chemie, mit Bodenbearbeitung und Mulch gegen Unkraut.
EU-GESETZGEBUNG:
- Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates über den ökologischen Landbau und die Kennzeichnung ökologischer Erzeugnisse
- Verordnung (EG) Nr. 889/2008 mit Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 834/2007
- Landwirtschaftsgesetz (kroatisches Amtsblatt NN Nr. 30/15)
- Verordnung über ökologische landwirtschaftliche Produktion (NN Nr. 19/16)
- Verordnung (EG) Nr. 710/2009 über Vorschriften für ökologische Aquakultur und Meeresalgen
- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 505/2012 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 889/2008
- Verordnung (EG) Nr. 1235/2008 über Regelungen für den Import von Bio-Erzeugnissen aus Drittländern
- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 203/2012 zur Änderung der Bio-Weinverordnung
- Verordnung (EU) Nr. 271/2010 zur Ergänzung des EU-Bio-Logos
- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 508/2012 zur Änderung der Importregelung
Im Jahr 2018 wurden in Kroatien 4.374 ökologische Betriebe registriert. Das entspricht einem Anstieg von fast 9 % im Vergleich zu 2017 – ein Zuwachs von 351 Betrieben. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche betrug 103.166 ha, das sind 6,94 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche.
Ein „ökologisches Produkt“ muss zu mindestens 95 % aus zertifizierten ökologischen Zutaten bestehen. Die verbleibenden 5 % sind für unvermeidliche Verunreinigungen aus der Umwelt (z. B. saurer Regen, Pestizide vom Nachbarfeld) vorgesehen. Diese 5 % dürfen nur aus einer vom Ministerium für Landwirtschaft genehmigten Liste stammen.
Beispielsweise ist raffinierter weißer Zucker für Bio-Marmelade nicht erlaubt, Wasser hingegen zählt zu den zulässigen Zutaten, obwohl es nicht zertifiziert werden kann. Alle Bestandteile müssen auf dem Etikett angegeben werden.
Ein Erzeuger im ökologischen Landbau ist eine juristische oder natürliche Person, die Bio-Produkte wirtschaftlich produziert, verarbeitet oder vertreibt und im offiziellen Register eingetragen ist.
Eine Produktionseinheit im ökologischen Landbau ist ein gesamter oder abgegrenzter Teil eines Betriebs, der gemäß den Bestimmungen des Gesetzes über den ökologischen Landbau wirtschaftet.
Ökologische Produkte tragen das EU-Bio-Logo, das nach den gesetzlichen Vorgaben vergeben wird. Der ökologische Landbau ist durch die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) definiert und wird von der WHO, der FAO sowie dem Europäischen Rat anerkannt (Verordnung Nr. 2092/91). Die FAO/WHO-Arbeitsgruppe entwickelt laufend Richtlinien zur ökologischen Lebensmittelproduktion.
Kroatien hat diese Standards übernommen und ein umfassendes Regelwerk für die ökologische Landwirtschaft eingeführt.

Die Agentur für Zahlungen im Bereich Landwirtschaft, Fischerei und ländliche Entwicklung vergibt jährlich die Maßnahme 11 „Ökologischer Landbau“. Ziel ist es, neue Landwirte zur Teilnahme an diesem Produktionssystem zu motivieren und diejenigen, die bereits biologisch wirtschaften, bei der Fortführung ihrer Maßnahmen zu unterstützen – mit dem Ziel, die ökologisch bewirtschafteten Flächen zu vergrößern.
Auf diese Weise sollen die negativen Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft auf Umwelt, Wasser, Luft und Boden verringert sowie die Bodenfruchtbarkeit gesteigert werden.
Der ökologische Landbau trägt zur Gesundheit der Menschen und zum Wohlbefinden der Tiere bei.
Durch die Anwendung vorgeschriebener biologischer Verfahren, die über den Standard hinausgehen, erhalten Landwirte Ausgleichszahlungen für höhere Kosten oder entgangene Einnahmen im Vergleich zur konventionellen Produktion.
Die Förderung erfolgt über zwei Teilmaßnahmen:
11.1 Zahlungen für die Umstellung auf ökologische landwirtschaftliche Verfahren
11.2 Zahlungen zur Beibehaltung ökologischer landwirtschaftlicher Verfahren
Weitere Informationen zu diesen Maßnahmen finden Sie auf:
https://www.apprrr.hr/mjera-11-ekoloski-uzgoj/
Damit der ökologische Anbau und die Produktion noch erfolgreicher werden, leistet die agrometeorologische Station Pinova Meteo wertvolle Unterstützung.
Pinova Meteo ist eine zuverlässige Wetterstation für die Landwirtschaft, die viele Fragen des landwirtschaftlichen Alltags beantwortet.
Die Station spart Zeit, Geld und Ressourcen – eine manuelle Datenerfassung, -verarbeitung und -auswertung ist nicht mehr nötig.
Zum System gehört eine Computer- und eine Mobilanwendung, mit der Sie jederzeit schnellen Zugriff auf die Wetter- und Standortdaten Ihrer Kulturen haben.
Ob im Obstbau, Weinbau, Gemüsebau, in Baumschulen oder im Ackerbau – die Station wird in allen Produktionssystemen eingesetzt: ökologisch, integriert oder konventionell.
Die integrierten Prognosemodelle für Pflanzenkrankheiten sind eine große Hilfe bei der Planung des Pflanzenschutzes.
Mehr Informationen zur Pinova Meteo Station finden Sie hier:
https://pinova-meteo.com/proizvodi-i-usluge/pinova-meteo-agrometeoroloska-stanica/
Sara Spahija, mag. ing. agr.
Reference:
https://pinova-meteo.com/proizvodi-i-usluge/pinova-meteo-agrometeoroloska-stanica/
Znaor, D, 1996: Ekološka poljoprivreda, Globus, Zagreb
Kisić, I, 2014: Uvod u ekološku poljoprivredu, Agronomski fakultet Sveučilišta u Zagrebu
https://www.apprrr.hr/mjera-11-ekoloski-uzgoj/
https://www.dzs.hr/